Geschichte von Maria Eck

Das Kloster

Das Kloster Maria Eck ist ein Kloster der Franziskaner-Minoriten in der Gemeinde Siegsdorf, in Bayern in der Erzdiözese München und Freising.

Das Kloster wurde im 17. Jahrhundert durch Benediktinermönche vom Kloster Seeon gegründet und im Rahmen der Säkularisation (1803) aufgelöst. Seit 1891 leben Franziskaner-Minoriten in Maria Eck.

Seine Majestät der König haben allergnädigst zu verfügen geruht, dass dem Gesuche (…) wegen Errichtung einer klösterlichen Niederlassung des Ordens der Minoriten an der bei der Pfarrei Siegsdorf gelegenen Wallfahrtskirche Maria Eck (…) eine Folge nicht gegeben werde.“

Mit diesem Schreiben vom 30. Mai 1884 wurde ein früherer Versuch, Franziskaner-Minoriten in Maria Eck anzusiedeln vom Königlichen Bayerischen Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten abgelehnt. Die Voraussetzung für den Einzug der Minoriten schuf einige Jahre später der ehemalige Minorit Totnan Seehuber: Er kaufte das Gut in Maria Eck für 85.000 Mark und nach einigen Verhandlungen mit dem Staat und dem Erzbistum München konnten am 13. August 1891 die ersten Brüder der Franziskaner-Minoriten einziehen. Am Himmelfahrtstag wurden sie feierlich in ihre Aufgaben als Wallfahrtsseelsorger eingeführt. Seit 1891 wurde Maria Eck durch eine Vielzahl von Superioren und später dann von Guardianen geführt, welche auch immer wieder neue Einflüsse auf den Berg mit brachten.

Hausoberen

Heute gehören zum Konvent Maria Eck sechs Brüder und eine Ordensschwester.

Weiterführende Informationen zur Geschichte im Kloster und Wallfahrtskirche finden sie in der unten stehenden Tabelle.

Auszüge aus der Festschrift zum 100 jährigen Jubiläum:

Antoniuskapelle
Garantie
Geschichte
Landwirtschaft
Marianisches
Pax
Seelsorge
Totnan
Wallfahrtsbild
Weltkrieg
Übernahme

Die Wallfahrt:

Die Wallfahrt ist nach wie vor das Hauptbetätigungsfeld der Brüder. Zahlreiche Wallfahrten und Führungen stehen jedes Jahr auf dem Programm. Wallfahrten nach Maria Eck reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Maria Eck ist einer der beliebtesten Wallfahrtsorte in der Erzdiözese München und Freising.

  • Die bekanntesten Wallfahrten in der jetzigen Zeit sind die Trachtenwallfahrt, die seit 1951 besteht: Hier machen sich etwa 2.500 Trachtler aus dem ganzen Chiemgau von Siegsdorf zu Fuß auf nach Maria Eck. Am Freialtar – das Wallfahrtskirchlein wäre viel zu klein – wird eine Messe gefeiert und anschließend noch eingekehrt.
  • Zu den weiteren Höhepunkten im Wallfahrtskalender gehört auch die jährliche Wallfahrt der Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigaus sowie die Wallfahrt der Behinderten aus dem Chiemgau.

Die Wallfahrtskirche

Die Gründung der Wallfahrtskirche Maria Eck geht auf eine alte Legende zurück. So sollen Holzfäller beobachtet haben, dass gerade in den Nächten von großen Marienfesttagen Lichtstrahlen vom Himmel auf den Kirchenhügel fielen. Darin sahen sie einen göttlichen Hinweis zur Errichtung einer Wallfahrtskirche zur Ehren der Hl. Mutter Gottes.

Die erste kleine Kapelle auf dem Gebiet der heutigen Kirche entstand 1618-35, als das Kloster Seeon einige Alphöfe kauft, und eine Kapelle errichtet. Bereits zu dieser Zeit entwickelte sich unter den Rahmenbedingungen des Dreißigjährigen Krieges die erste Wallfahrt nach Maria Eck. Auf dem Platz dieser ersten Kapelle entsteht im Jahr 1636 eine größere Kirche.

Im Jahre 1803 wurde die Wallfahrtskirche Maria Eck im Rahmen der Säkularisation aufgelöst. Der Siegsdorfer Pfarrer war dabei einer der größten Antreiber dieser Aktion. Im Rahmen dieser Schließung wurde ein Großteil der Einrichtung der Kirche entweder verkauft oder zerstört.

1806 sollte die Kirche daraufhin zerstört werden. Ein Abbruchkommando war bereits nach Maria Eck unterwegs, unter ihnen auch der Pfarrer von Siegsdorf. Die ortsansässigen Bauern hatten sich jedoch zusammengerottet und waren auf das Abbruchkommando losgestürmt. Das Abbruchkommando floh daraufhin. Lediglich der Pfarrer und der amtliche Bote wurden von der Bauernhorde gestellt und mussten daraufhin eine Tracht Prügel

Im Jahre 1810 wird die Wallfahrtskirche Maria Eck und der umliegende Grundbesitz an Privatleute versteigert. Diese Versteigerung wird jedoch bereits einen Monat später annulliert.

Ein weiteres Mal rückte die Kirche im Laufe der NS-Herrschaft 1936 ins Licht der Öffentlichkeit. Ein Gauleiter ließ sich die Schlüssel der Kirche aushändigen und verfügte deren Schließung. Außerdem wurden zwei der vier Glocken abtransportiert und zur Waffenerzeugung eingeschmolzen.

Im Umfeld sind versteinerte Nummuliten zu finden, die aufgrund ihrer münzähnlichen Form auch als Maria-Ecker-Pfennige bezeichnet werden. Einer lokalen Sage nach habe die Muttergottes die Beute eines Diebes, der den Opferstock geplündert hatte, auf dessen Flucht in Stein verwandelt.

weitere Informationen aus den Chiemgau-Blätter des Traunsteiner Tagblattes.